Captain Fantastic

Tief in den Wäldern des nordwestlichen Nordamerikas kriecht eine Gruppe Menschen durchs Unterholz. Lautlos, perfekt getarnt und gegen den Wind nähern sie sich einem Hirsch. Wenig später ist das ahnungslose Tier erlegt, ausgenommen und bis auf die letzte Sehne verwertet. Zuwege gebracht haben all das Ben und seine sechs Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren. Sie sind trainiert für das Leben in der Wildnis und haben außerdem eine umfassende Bildung von Philosophie bis Quantenphysik genossen. Doch dann steht die Idylle plötzlich auf dem Spiel. Leslie, die Mutter der Kinder, hat sich in Folge einer Depression das Leben genommen. Um ihrer Beerdigung beizuwohnen, begibt sich die Familie das erste Mal gemeinsam in die Zivilisation.

Trotz der tragischen Ausgangssituation: „Captain Fantastic“ feiert das Leben – genauer einen alternativen Lebensentwurf. Wenn die Naturkinder zum ersten Mal auf „zivilisierte“ Menschen treffen, sorgt das für urkomische Szenen. Gleichzeitig wird aber auch schnell klar, dass sie von einem Leben in der Zivilisation hoffnungslos überfordert wären. Das macht „Captain Fantastic“ zu einer unterhaltsamen Betrachtung einer Utopie – oder ganz einfach zu einem tollen Film.