Die Höchste Eisenbahn

kulturarena club im kassablanca

Manchmal kann man naheliegenden Wortspielen einfach nicht widerstehen. Beispielsweise: Wenn Sie diese Band noch nicht gehört haben, wird es WIRKLICH HÖCHSTE EISENBAHN! Hören Sie rein und staunen Sie! Denn Höchste Eisenbahn sind nicht nur kalauerkompatibel, sondern vor allem Erfinder feinster, deutschsprachiger Popmusik.

Was so locker-flockig-unverbindlich klingt, ist in Wahrheit genauso dringlich wie es der Bandname suggeriert. Nicht nur fabrizieren die vier Musiker einen schnellen, großen, vielgestaltigen Sound zwischen knackigem Gitarrengewitter und warmer Funk-Tiefe – sie legen auch in jeden Song einen Textanspruch, der nicht von ungefähr an Kollegen wie Tocotronic oder Element of Crime erinnert. Weit entfernt davon, einfach zu kopieren, erfinden Höchste Eisenbahn ihren eigenen Stil, der klare Wurzeln in der deutschen Indie-Szene hat, aber auch große Sympathien für Legenden der Musikgeschichte: die Zurückgelehntheit von Fleetwood Mac, die kindliche Crazyness der Talking Heads und der Schluffie-Folk-Funk der Allman Brothers – all das taucht in der Höchsten Eisenbahn auf.

Wer die vier Bandmitglieder kennt, weiß, woher all diese Bezüge kommen, denn sie sind beileibe keine unbeschriebenen Blätter: Sänger Francesco Wilking spielt sich seit über 15 Jahren mit seiner großartigen Band Tele durch die Welt des intelligenten Pop, Sänger Numero zwei, Moritz Krämer, ist solo als Singer/Songwriter, Theatermusiker und Filmregisseur unterwegs, Schlagwerker Max Schröder ist seit 2005 Mitglied von Tomte sowie unter seinem Alter Ego Der Hund Marie Partner von Olli Schulz, und Bassist Felix Weigt spielte lange unter anderem mit Gisbert zu Knyphausen und dem viel zu früh verstorbenen Nils Koppruch.

So singen mal Wilking, mal Krämer, Schröder und Weigt legen dazu einen oft zackigen, manchmal melancholisch-nachdenklichen Soundteppich aus, und das Ergebnis ist so wunderbar mitreißend und vielgestaltig, dass es wirklich höchste Eisenbahn ist, zum Konzert ins Kassa zu kommen.