MEUTE

Wer im vergangenen Jahr das letzte Konzert der Kulturarena miterleben durfte, in dem Meute nach dem Schweizer Sänger Seven für einen kurzen, aber erdbebenhaft-euphorischen Musiksommerabschluss sorgten, der wünschte sich: Diese Formation muss wiederkommen. Und in diesem Jahr? Sind sie selbst Headliner auf der Arenabühne!

Meute sind ja auch perfekt für ein Freiluft-Festival wie die Kulturarena: eine Marching Band, ein sich bewegendes, musizierendes Ungeheuer, dank Blaskraft und schierer Lautstärke nicht ohne Grund seit jeher DAS Symbol für Festivitäten aller Art, bei Weitem nicht nur militärischer. Die Tradition der Marching Bands schien jedoch in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geraten, beziehungsweise auf Schlagerparaden oder Volksfeste abgeschoben. Mit Meute hat sich eine Gruppe Hamburger Musiker – in guter Hamburger Szene-Tradition vertraut mit Straßenaktionen aller Art – zusammengetan, diesen Godzilla der Musik wiederzubeleben und in die klangliche Neuzeit zu führen. Dementsprechend gibt es keine Schlager oder amerikanischen Traditionals auf die Ohren, sondern zünftige, ansteckende Clubmusik. Meute selbst haben sich dafür den wunderbar marketing-gängigen Untertitel „Techno-Marching-Band“ gegeben. Doch Anstrengungen dieser Art braucht es fast gar nicht, wenn die 11 Kolleginnen und Kollegen einmal die Tuba, die Posaune und die Trompete ansetzen. Der Sound geht durch Mark und Bein, vor allem durch das Tanzbein, und lässt es nicht ruhen, bis der Song zu Ende geht. Meute verkörpern eine der schönsten Interpretationen des klassischen Rave, des kollektiven, selbstvergessenen Glücksgefühls im Rhythmus der Musik, denn all diese mächtigen Klänge kommen aus einem warmen, akustischen Instrumentarium. Die Band steht exemplarisch für einen der diesjährigen Arena-Schwerpunkte, gemeinsam mit Kollegen wie Lucky Chops oder GoGo Penguin. Alte Tradition auf der Höhe der Zeit – was kann es Schöneres geben?