The Slow Show

Am 13. Juli 2017 (blättern Sie ruhig, wir warten gern) gastiert mit Elbow eine der legendärsten Bands des britischen „Manchester-Sounds“ in der Arena: raue, melancholische Melodien und sarkastische Texte, wie sie nur in industriell-urbanen Milieus und im Kontext lebendiger Untergrund-Kultur entstehen. Für viele sind Elbow DER Inbegriff des britischen Alternative Rock.

The Slow Show nun stammen ebenfalls aus Manchester, doch sie scheren sich wenig um das musikalische Erbe ihrer Stadt. Stattdessen tauchen sie tief ein in die dunklen Seiten des Pop, in die musikalischen Welten von Sigur Rós, Lambchop oder The National. The Slow Shows Musik inspiriert beileibe nicht zu einem beschwingten Tanzabend, dafür aber zu epischen Ausflügen in funkelnde musikalische Weiten. Aus minimalistischen Arrangements entwickeln sich gewaltige sinfonische Panoramen, immer wieder unterbrochen von Momenten der Stille. Bei The Slow Show wird diese Stille fast körperlich und bietet die perfekte Rahmung für ein weiteres Markenzeichen: den warmen, omnipräsenten Bariton von Sänger Rob Goodwin. Goodwins Gesang dringt trotz aller elektronischer Verstärkung ganz direkt an jedes Zuschauerohr und schrumpft selbst riesigste Konzerte zu intimen Erlebnissen.

An großen Konzertsälen mangelte es The Slow Show nicht in den letzten Jahren, trotz ihrer noch relativ jungen Bandgeschichte. Begründet 2010 eben in Manchester, starteten sie ihre Karriere als Support-Act für – hier schließt sich der Kreis – die Band Elbow. Mit nur einer kleinen EP im Gepäck reisten sie schon bald durch die Clubs und über die Festivalbühnen Europas, unter anderem 2014 zum Haldern Pop Festival am Niederrhein. Die dortigen Kollegen sorgten schließlich mittels ihres kleinen, festivaleigenen Labels für die erste The-Slow-Show-LP („White Water“), die 2015 erschien und allerorten als DIE Pop-Entdeckung des Jahres gefeiert wurde. Inzwischen liegt frisch gepresst Album Nummer zwei vor („Dream Darling“), und dringt weiter vor in die unendlichen Weiten der Musik.